Ich weiß, ich hab den Blog in den letzten Wochen ein bisschen vernachlässigt. Aber es hat sich so viel getan, dass ich nicht dazu kam. Es gibt einiges Neues, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Zum einen waren wir (die multinationale Gruppe von Mitbewohnern – Holland, Frankreich, Deutschland, Amerika und Malawi sind vertreten - und ich) an den Wochenenden immer unterwegs. Praktisch, dass einige ein Auto für die Zeit hier gemietet haben und dass ein paar Mädels mit „locals“ angebandelt haben, die uns chauffieren und auch Insider-Tipps geben können :).
Auf diesen Ausflügen waren wir auf einer Cheetah-Farm (Geparden), was aber eigentlich am wenigsten erwähnenswert ist und das Bild mit einem „gefährlichen“ Cheetah eine reine Geldverschwendung war, dann waren wir noch in Stellenbosch in den Winelands, die nächste Weingegend hier. Auf dem Weg dorthin kommt man bei den Townships vorbei, die südafrikanischen Slums. Da bekommt man schon immer ein komisches Gefühl, wenn man sieht, dass sich dort die Hütten kilometerlang aneinanderreihen und die Menschen nicht viel besitzen und kaum fährt man ein paar Kilometer weiter, sind dort die wunderschönsten Gegenden, wo die Touristenmassen hinstürmen und großes Geld gemacht wird.
Auch in der Stadt wohnt arm und reich Tür an Tür. Im Zentrum sieht man genug heruntergekommene oder leer stehende Gebäude und mittendrin ist ein stylishes Architekturbüro oder Restaurant.
Einerseits ist es erschreckend, andererseits sind es die Menschen hier seit Jahrzehnten gewohnt, dass es mittlerweile einfach zu Kapstadt gehört. Es gibt zwar einige Einrichtungen und Projekte, die die armen Menschen unterstützen und versuchen, ihnen - vor allem durch Kunstobjekte - Möglichkeiten aus der Armut zu geben, aber die Situation ändert sich trotzdem nur sehr langsam. Das ist auch der Grund, warum man auf der Straße in bestimmten Gebieten aufpassen muss, aber wenn man weiß, was man meiden soll, ist es ok.
So, was hab ich sonst noch gemacht... ich war am Kap der guten Hoffnung (Pflichtprogramm, aber trotzdem echt überwältigend) und Pinguine schauen. Es ist seit 3 Wochen schönes Wetter, mal kälter, mal wärmer, geregnet hats zumindest nicht und manchmal hatte es bis zu 28 Grad. Mit so einem Winter lässt sichs wirklich gut leben.
Wir waren auch schon zu einem Braai eingeladen, die südafrikanische Version vom Grillen - yummy - und letztes Wochenende im Mzolis, ein seeehhhr großer Braai, quasi die Bierzeltversion hier in der Gegend. Da wird das Fleisch frisch vom Metzger gekauft, geht direkt weiter auf den Grill und kommt in einer Schüssel auf den Tisch. Gegessen wird mit den Händen und Beilagen, Salat usw. müssen selber mitgebracht werden. Wenn man nach den Menschenmassen dort geht ist es ein sehr angesagter Treffpunkt „for hanging out“ am späten Sonntag Nachmittag.
Ich lasse viel Geld hier in Südafrika, es gibt aber auch einige Sachen, die wirklich um einiges billiger sind als in Österreich. Taxi fahren zum Bespiel und das ist gut, weil man im Dunkeln nicht mehr zu Fuß unterwegs sein soll, also nehmen wir dann immer ein Taxi.
Essen gehen ist auch günstiger, um € 8,- bekommt man oft schon ein nettes Gericht mit Getränk. Und Fortgehen, Cocktails kosten zwischen 3 und 4 Euro und ein großes Bier in der Bar (!) 2,50 Euro. Also ein paar Vorzüge muss es haben, wenn schon der ganze Aufenthalt hier ziemlich teuer kommt.
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Jetzt kann ich schon mehr darüber schreiben, wie der Eindruck der ersten Tage hier ist. Und ich hab auch eine Erkenntnis aus dem gestrigen Tag gewonnen: dass vor allem außerhalb der Stadt in den Küstengebieten und Weingegenden die schönen Plätze sind, die Kapstadt zu einem beliebten Urlaubsziel machen.
Nachdem ja das Wetter bei der Ankunft in Kapstadt und auch am Donnerstag nicht gerade einladend war, hatte ich auch kein wirklich beeindruckendes Bild von der Stadt. Schon beim Reinfahren vom Flughafen kam sie mir nicht gerade sauber, ein bisschen trist und chaotisch - vielleicht eher amerkanisch - vor. Aber auch gelassen, mit den Leuten, die sich auf den Straßen rumtreiben und dort rumsitzen.
Ich muss schon sagen, ich hab mir die Stadt etwas freundlicher, bunter oder moderner und weniger "bedrohlich" vorgestellt. Vielleicht liegts am Regen und daran, dass ich mich auch an falschen Plätzen rumgetrieben hab, aber in manchen Gegenden hat man schon ein ungutes Gefühl, vor allem allein unterwegs - am hellichten Tag.
Die gepflegten Viertel mit Urlaubsfeeling sind meistens etwas außerhalb zu finden. Sea Point und Green Point sind 2 Viertel an der Atlantikküste, wo sich die eher großen und teuren Häuser der Reichen aneinanderreihen.
Es gibt einige Sachen, an die ich mich erst gewöhnen muss:
1. das chlorhaltige Wasser (werd wohl in den nächsten 6 Monaten Tee bevorzugen, dann wird wenigstens der Geschmack übertönt)
2. einfach kein gscheites Brot!!! Da wird man ja nie richtig satt
3. dass man im Zentrum als Weiße ziemlich in der Minderheit ist (man wird an jeder zweiten Ecke entweder skeptisch beäugt oder angesprochen)
4. beim Straßenüberqueren nach rechts zu schauen
5. an den sinnlosen Plastiksackerlverbrauch und
6. an die längeren Wartezeiten an der Kassa, weil alles ziemlich stressfrei und gemütlich abläuft
Essenstechnisch lässt sich überall etwas finden, und zwar für relativ wenig Geld.
So, jetzt gibts mal ein bisschen was zum Anschauen von den Orten, wo ich mich rumgetrieben habe.
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Bin nach anfänglichen Schwierigkeiten - nach Umpackaktion am Flughafen und technischen Problemen vor dem Abflug in München - gut in Kapstadt angekommen.
Das Wetter am Westkap könnte besser sein, dafür haben mich die Mädels in der WG herzlich empfangen. Bin wieder auf einem Hügel gelandet, kann mir also den täglichen Sport sparen ;).
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